Mobilitätsbudget: Nachhaltige Alternative zum Dienstwagen?

Unternehmen müssen Benefits bieten, die Mitarbeitende überzeugen und zugleich den wachsenden Anforderungen an nachhaltige Mobilität gerecht werden. Ein Mobilitätsbudget erfüllt beide Ansprüche: Es schafft Flexibilität für Mitarbeitende und ermöglicht Arbeitgebern transparente Kostenkontrolle sowie einen messbaren Beitrag zur Klimabilanz.

Im Folgenden erfahren Sie, wie das Konzept funktioniert, welche Vorteile es bietet und warum es den klassischen Dienstwagen zunehmend ablöst.

Ein Mobilitätsbudget ist ein vom Arbeitgeber bereitgestellter Betrag, den Mitarbeitende flexibel für unterschiedliche Verkehrsmittel einsetzen können, vom ÖPNV über Carsharing und E-Scooter bis hin zur Deutschen Bahn. Damit bietet es eine nachhaltige Alternative zum Firmenwagen und lässt sich individuell an die Mobilitätsgewohnheiten der Belegschaft anpassen.

Besonders in Zeiten hybrider Arbeitsmodelle zeigt sich, wie effektiv ein Mobilitätsbudget Kostenkontrolle, Mitarbeiterzufriedenheit und nachhaltige Mobilität kombiniert.

Für Unternehmen wie Beschäftige bringt das Modell klare Vorteile: geringere Kosten, steuerliche Effekte und mehr Flexibilität im Alltag. Im Detail unterscheiden sich die Schwerpunkte. Während Arbeitgeber vor allem von Effizienz und Reporting profitieren, steht für Arbeitnehmende die individuelle Mobilität im Vordergrund.

Für Unternehmen ist das Mobilitätsbudget mehr als ein Benefit – es ist ein strategisches Werkzeug:

• Kostenersparnis: Deutlich günstiger als eine Dienstwagenflotte, mit geringerem Aufwand für Anschaffung, Instandhaltung und Verwaltung.

• Steuerliche Vorteile: Zuschüsse können als Sachbezug steuerfrei gewährt werden; für Arbeitgeber oft attraktiver als eine klassische Gehaltserhöhung.

• Digitale Verwaltung: Über Apps oder Plattformen lässt sich das Budget effizient steuern, Belege prüfen und Ausgaben transparent erfassen.

• Nachhaltigkeit & Reporting: Unterstützt die Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und verbessert die Klimabilanz.

• Employer Branding: Flexible Mobilitätslösungen steigern die Attraktivität bei Talenten und fördern die Bindung bestehender Mitarbeitender.

• Flexibilität & Übertragbarkeit: Keine starren Verträge wie beim Jobticket, einfache Anpassung oder Übertragung bei Personalwechsel.

Damit positionieren sich Unternehmen zukunftsorientiert und schaffen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber klassischen Benefits wie dem Dienstwagen.

Auch Beschäftigte profitieren direkt von einem Mobilitätsbudget:

• Maximale Flexibilität: Nutzung verschiedener Verkehrsmittel – von ÖPNV über Carsharing bis zum Fahrrad.

• Individuelle Anpassung: Geeignet für unterschiedliche Lebenssituationen, ob städtischer Arbeitsweg oder Pendelstrecke im ländlichen Raum.

• Finanzielle Entlastung & Nettoeffekt: Übernahme von Mobilitätskosten durch den Arbeitgeber; steuerlich oft günstiger als eine Gehaltserhöhung.

• Gesundheit & Entlastung: Aktive Fortbewegung fördert Fitness, gleichzeitig entfällt der Aufwand für Stau oder Parkplatzsuche.

• Nachhaltige Mobilität: Jede Fahrt mit öffentlichen oder geteilten Verkehrsmitteln reduziert CO₂-Emissionen.

So wird Mobilität nicht nur finanziell attraktiver, sondern auch besser in den Alltag integrierbar als die starre Nutzung eines Firmenwagens.

Es gibt keine gesetzliche Höchstgrenze für die Höhe eines Mobilitätsbudgets. Der Betrag wird vom Arbeitgeber festgelegt und richtet sich nach Faktoren wie Unternehmensgröße, Branche und den individuellen Mobilitätsbedürfnissen der Mitarbeitenden.

In der Praxis bewegen sich die Budgets meist zwischen 100 und 300 € pro Monat. Einige Unternehmen orientieren sich an 1-2 % des Bruttojahresgehalts, um eine angemessene Abdeckung der Mobilitätskosten sicherzustellen.

Steuerlich gilt: Bis zu 50 € monatlich können Arbeitgeber das Mobilitätsbudget als Sachbezug steuerfrei gewähren. Darüber hinaus ist eine pauschale Versteuerung möglich, etwa bis zu 2.400 € jährlich, wenn das Budget zusätzlich zum Lohn bereitgestellt wird. Damit lässt sich das Modell flexibel gestalten von kleineren Zuschüssen bis hin zu umfassenderen Budgets für die gesamte betriebliche Mobilität.

Die steuerliche Behandlung hängt davon ab, wie das Budget gewährt wird:

• Zusätzlich zum Gehalt: Steuerliche Vorteile sind möglich.
• Gehaltsumwandlung: Meist nachteilig, da voll steuer- und sozialabgabenpflichtig.

• Sachbezug: Bis 50 € monatlich steuerfrei, darüber hinaus pauschal versteuerbar. Ideal für ÖPNV, Sharing-Angebote oder Fahrradleasing.

• ÖPNV-Zuschüsse (§ 3 Nr. 15 EStG): Tickets für Nah- und Fernverkehr (z.B. Deutschlandticket) sind steuerfrei – auch für Privatfahrten.

• Barlohn-Erstattung: Mitarbeitende reichen Belege ein, Arbeitgeber erstattet. Je nach Verkehrsmittel können Steuervergünstigungen greifen.

Am meisten profitieren Arbeitgeber und Mitarbeitende, wenn das Mobilitätsbudget zusätzlich zum Gehalt gewährt und steuerlich begünstigte Verkehrsmittel eingebunden werden.

Mehrere spezialisierte Anbieter unterstützen Unternehmen bei der Einführung eines Mobilitätsbudgets. Sie stellen digitale Plattformen oder Apps bereit, über die Mitarbeitende ihr Budget verwalten und flexibel einsetzen können.

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